Login
X

LOGIN

Passwort vergessen?
Skip to content

Garbe Robert Hermann - Robert Hermann Garbe

Garbe

In Oppeln als ältester Sohn eines Schlossermeisters geboren, besuchte Garbe einige Jahre die Lateinschule in Proskau (Oberschlesien), bis ihn wirtschaftliche Schwierigkeiten der Familie zwangen, den Schulbesuch zu unterbrechen und das Schlosser- und Maschinenbauerhandwerk zu erlernen. Nach Beendigung der Lehrzeit besuchte er die Breslauer Bauschule, und anschließend arbeitete er in der Hauptwerkstatt Breslau der Oberschlesischen Eisenbahn. Nach Fahrdienst und 1867 bestandener Lokomotivführer-Prüfung bezog Garbe die Provinzial-Gewerbeschule in Brieg, deren Abschlussprüfung er „Mit Auszeichnung” bestand. Ein Staatsstipendium ermöglichte ihm den Besuch der Königlichen Gewerbeakademie in Berlin.

1872 bevorzugt in das maschinentechnische Büro der Oberschlesischen Eisenbahn übernommen, stellte ihn ein Jahr später die Niederschlesisch-Märkische Eisenbahn als Werkstätten-Vorsteher der Zentralwerkstätte Frankfurt an der Oder ein. Vier Jahre später wurde er zur Hauptwerkstätte Berlin-Markgrafendamm versetzt. In Anbetracht seiner überragenden Leistungen wurde Garbe von der Verpflichtung zur Ablegung der Zweiten Staatsprüfung entbunden und 1879 sogleich zum Königlichen Eisenbahn-Maschinenmeister, 1882 zum Königlichen Eisenbahn-Maschineninspektor ernannt. Nach achtzehnjährigem Wirken als Vorstand der Hauptwerkstätte Markgrafendamm wurde Garbe, inzwischen zum Eisenbahndirektor befördert, 1895 zur Königlichen Eisenbahn-Direktion Berlin versetzt und mit dem Dezernat für Lokomotiv-Konstruktionen und Beschaffungswesen betraut. 1901 zum Geheimen Baurat ernannt, wurde Garbe 1907 Mitglied des neugegründeten Königlichen Eisenbahn-Zentralamtes Berlin, wo er das Bauartdezernat für Heißdampflokomotiven übernahm. Kurz vor Eintritt in den Ruhestand 1912 würdigte ihn die Technische Hochschule Charlottenburg durch die Verleihung des Doktor-Ingenieurs Ehrenhalber wegen seiner Verdienste an der Entwicklung der Heißdampflokomotive. Der Ruhestand war mit der Überarbeitung seines 1907 erschienenen Buches „Die Dampflokomotive der Gegenwart (1. Auflage 1907, neu aufgelegt 1980 als Faksimile der 2. Auflage von 1920) und der Abfassung des Werkes über „Die zeitgemäße Heißdampflokomotive” (1924) ausgefüllt.

Garbe war Gründungsmitglied und seit 1922 Ehrenmitglied.